Beats Studio Pro im Test: Günstige Alternative zu Apples AirPods Max? (2024)

In Kürze
Auch wenn er es nicht ganz mit dem AirPods Max aufnehmen kann, kommt er ihm doch immer wieder sehr nahe: Setzt du auf Android, kannst du mit dem Beats Studio Pro sehr glücklich werden.

Vorteile

  • Sehr guter Klang
  • Hervorragendes ANC
  • Lange Akkulaufzeit

Nachteile

  • Keine Trageerkennung
  • Leder-Polster werden schnell zu warm

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Der Beats Studio Pro soll gegenüber dem Studio3 Wireless in vielen Punkten verbessert worden sein. Das Top-Model unter Beats‘ ANC-Kopfhörern verspricht mehr Laufzeit, besseren Klang mit 40-mm-Membranen, glasklare Telefonie und eine wirkungsvollere Geräusch-Unterdrückung. Wir zeigen dir, ob sich das Upgrade lohnt. So viel sei schon jetzt verraten: in einigen Punkten kommt er dem Apple AirPods Max gefährlich nahe.

Wir haben den neuen Beats Studio Pro gründlich für euch getestet. Kann er die bisherige Nummer eins unter den Apple-Kopfhörern vom Thron stoßen? Jein! In einigen Punkten ist er besser und grenzt vor allem Android-Nutzer nicht aus. Doch so einfach gibt sich der AirPods Max nicht geschlagen!

Vier Farbvarianten stehen dir beim Beats Studio Pro zur Auswahl:

Der Beats Studio Pro im Detail

Der Beats Studio Pro kommt in einer halbwegs stabilen Textilbox. In dieser findest du den gefalteten Kopfhörer, ein USB-C-Kabel und ein Audiokabel mit 3,5-mm-Klinken-Stecker. Die Verarbeitung ist top, die Materialien fassen sich gut an, das feine Leder trägt sich angenehm und bietet viel Komfort. Allerdings fehlt eine vegane Alternative und für Sport oder heißes Wetter ist Leder ebenfalls nur bedingt geeignet. Den Studio Pro bekommst du in den Farben Schwarz, Espresso, Navy und Sandstein. Letzteres sieht in Natura sehr schick aus.

Die Noise-Cancelling-Kopfhörer steuerst du hauptsächlich mit der linken Hand. Der mittlere Kreis mit dem „b“ ist die Taste für Play/Pause, Rufannahme und Auflegen. Zudem aktivierst du durch langes Drücken Sprachassistenten wie Siri. Durch doppeltes oder dreifaches Drücken springst du einen Titel vor oder zurück. Der äußere Ring ist eine Tastenwippe für die Lautstärkeregelung. An der rechten Seite ist ein sehr kleiner Taster für On/Off. Durch schnelles, zweimaliges Drücken dieser Taste wechselst du zwischen ANC- und Transparenzmodus. Der kleine Knopf lässt sich etwas schwer ertasten, was einen schnellen Wechsel zwischen den Modi erschwert.

Unterhalb der linken Ohrmuschel sitzt ein 3,5-Millimeter-Anschluss für ein analoges Audiokabel, unter der rechten ein USB-C-Anschluss, der zum Laden sowie der Wiedergabe dient. Daneben sitzen noch fünf winzige LEDs, die dich beim Laden oder Einschalten über den Ladezustand des Akkus informieren. Zur drahtlosen Verbindung steht Bluetooth in der Version 5.3 zur Verfügung. Die Codecs SBC und AAC sind obligatorisch, ALAC, LDAC oder aptX HD werden dagegen nicht unterstützt.

Der Tragekomfort des straff sitzenden Kopfhörers ist gut und taugt auch für längere Hör-Sessions. Das geringe Gewicht von 260 Gramm macht sich positiv bemerkbar. Zum Vergleich: Der AirPods Max wiegt 385 Gramm.

So klingt der Beats Studio Pro

Den Beats solltest du Zeit zum Einspielen geben, erst dann kann sich der Klang vor allem im Bass voll entfalten. Der Tieftonbereich zeigt sich dann straff und sehr sauber definiert. Der Wummerbass früherer Beats-Modelle gehört hier der Vergangenheit an. Insgesamt wirkt die Wiedergabe ausgewogen. Du kannst mit dem Studio Pro stundenlang hören, ohne dass es anstrengend wirkt.

Wir hören den Song Creep von Radiohead: Das Schlagzeug hat schöne Konturen und wird sauber aufgelöst, dazu der subtile Gitarrensound mit Tremolo-Effekt, das steht alles schön im Raum. Allerdings wird die Bühne nicht allzu breit und tief abgebildet, es klingt ein wenig intimer – wie bei einem Clubkonzert. Da kann die Bühnendarstellung des Max deutlich mehr. Die brachial einsetzende, verzerrte E-Gitarre sägt heftig an unseren Ohren. Das liegt aber nicht am Kopfhörer, sondern an der Aufnahme. Der Klang ist mehr als überzeugend.

Du kannst mit dem Beats Studio Pro alle Arten von Musik hören. Von Metal, über Jazz bis zur Klassik, so ausgewogen ist der Sound. Dafür fehlen dem Kopfhörer im normalen Bluetooth-Betrieb besondere Stärken. Er versucht ein wenig Everybody’s Darling zu sein. Als Schwäche würden wir das aber nicht bezeichnen.

Bester Klang am Kabel

Im drahtlosen Betrieb klingt ein AirPods Max etwas besser, wenn du aber den Beats über USB-C mit deinem Notebook verbindest, hat der AirPods Max das Nachsehen, da er nicht über diese Möglichkeit verfügt. Dieses Feature ist grundsätzlich eher selten, doch der von uns getestete beherrscht diesen Trick beispielsweise auch.

Einmal per Kabel mit dem Laptop – in unserem Fall ist das ein MacBook Pro – verbunden, wandelt der Beats dann selbst die digitalen Signale per DAC. Das bietet dir auch den Vorteil von geringen Latenzzeiten. Wenn du also spielst, Filme schaust oder an Medien arbeitest, ist die Verbindung per USB-Kabel perfekt. Wir streamen über Qobuz Roger Waters mit Comfortably Numb 2022 aus dem Album Lockdown Sessions in 24 Bit 48 KHz.

Die Stimmung ist in dieser neuen Version des Songs noch dunkler als beim Original aus dem Album The Wall. Das Donnergrollen im Hintergrund ist furchteinflößend plastisch, der Gesang kommt mit viel Schmelz und Gefühl rüber, die Stimmung schwankt irgendwo zwischen Beklemmung und Gänsehaut. Das ist Emotion pur. Hier liefert der Beats Studio Pro ab, die Performance an der USB-C-Strippe hat uns nachhaltig beeindruckt.

Wie sich der Beats Studio Pro im Vergleich mit allen anderen von uns getesteten ANC-Kopfhörern schlägt, verrät dir unsere Bestenliste:

Alle Funktionen mit Apple

Beats gehört schon seit Jahren zu Apple, da ist es kein Wunder, dass er Studio Pro sich ähnlich nahtlos wie die AirPods Pro 2 in das „Appleversum“ einfügt. Um den Kopfhörer zu steuern, benötigst du keine App. Er koppelt sich sehr einfach und schnell mit dem iPhone. Anschließend findest du ihn als eigenen Menüpunkt in den Einstellungen. Dort kannst du Funktionen für die Tasten an den Ohrmuscheln festlegen und den personalisierten 3D-Sound aktivieren.

3D-Sound und Headtracking nur mit Apple

Der Beats Studio Pro bietet die ein personalisiertes 3D-Sounderlebnis mit Dolby Atmos. Allerdings benötigst du dafür ein Abo bei Apple Music, Tidal oder Amazon Music Unlimited und die entsprechende aktuelle Hardware von Apple. Damit’s besonders gut klingt, bietet dir Apple an, dein Ohr vermessen zu lassen. Die Vermessung erfolgt über die Kamera deines iPhones mit der TrueDepth-Technologie. Der Vorgang ist einfach und in drei schnellen Schritten erledigt.

Unabhängig davon unterstützt der Beats in Verbindung mit Apple-Geräten Headtracking. Schaust du einen Film, der 3D-Audio unterstützt, scheint der Sound immer aus dem iPhone zu kommen, egal, in welche Richtung du den Kopf drehst. Der Klang mit Dolby-Atmos ist genial. Der Song Therefore I Am von Billy Eilish wirkt sehr plastisch. Alles ist sauber separiert und jeder Ton gut ortbar. Der Bass reicht tief und hat eine saubere Kontur. Deaktivierst du den 3D-Modus, fällt die Plastizität ein gutes Stück in sich zusammen.

Beats Studio Pro im Praxis-Check: Starkes ANC und ordentliche Laufzeit

Auch beim Test der aktiven Geräuschunterdrückung leistet sich der Beats Studio Pro keine Schwächen. Bereits die passive Isolierung ist sehr gut. Das zugeschaltete ANC filtert wirkungsvoll die Umgebungsgeräusche heraus. Dabei bleibt der Beats leicht unter dem Niveau von Sony oder Apple, die das noch einen Tick besser hinbekommen. Gleiches gilt für den Transparenzmodus. Auch dieser funktioniert sehr gut, aber eben nicht ganz auf dem Niveau eines Sony WH-1000XM5.

Das ANC wird von Beats auch im analogen Kabelbetrieb über Klinkenstecker unterstützt. Ohne Akku geht aber gar nichts: Ist der Saft alle, ist auch mit dem Musikhören Schluss – auch über analoges Kabel. Mit einer Akkuladung solltest du 40 Stunden Musik genießen können. Bei angeschaltetem ANC sind es immerhin noch 24 Stunden. Damit ist der Beats keine Dauerläufer, bietet aber genügen Power für eine Arbeitswoche.

Was ein wenig verwundert, ist die Tatsache, dass der Beats keine Trageerkennung hat. Es kann dir dann passieren, dass der Beats in deinem Rucksack munter weiterdudelt, wenn du vergisst, ihn auszuschalten. Dafür kannst du dank „Fast Fuel“ den Beats in nur 10 Minuten auf weitere 4 Stunden Spielzeit bringen.

Verbesserte Kompatibilität mit Android

Auch wenn Beats zu Apple gehört, kann der Studio Pro ebenso für dich als Android-Nutzer:in interessant sein. Er bietet viele Komfort-Features wie Google Fast Pair mit allen Geräten, die mit deinem Google-Account verbunden sind. „Mein Gerät finden“ funktioniert ebenso wie „Audio Switch“. Das erlaubt einen schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Geräten wie Android-Phone und einem Chromebook. Aber der Bluetooth-Kopfhörer integriert sich nicht ganz so nahtlos wie bei einem Apple-Gerät. Dafür gibt es aber von Beats eine sehr gute App für Android. Damit kannst du fast alle Funktionen steuern.

Unser Fazit zum Beats Studio Pro

Der Beats Studio Pro ist in der Summe seiner Eigenschaften ein hervorragender Kopfhörer zum fairen Kurs. Vor allem Apple-Nutzer:innen profitieren bei der Handhabung, die beim Beats ebenso easy ist, wie bei AirPods. Aber auch mit Android-Quellen kommst du in den Genuss fast aller Komfort-Funktionen. Klanglich ist der Kopfhörer ausgeglichen und macht eine Menge Spaß.

Mit Dolby-Atmos-Material, personalisiertem 3D-Sound oder der Wiedergabe über USB-C schwingt sich Studio Pro zu akustischen Höhenflügen auf. ANC und Transparenz-Modus haben uns im Test ebenfalls überzeugt. Die fehlende Trageerkennung beim Beats Studio Pro ist ein Makel, dennoch gehen hier selbst eingefleischten Apple-Fans die Argumente für den deutlich teureren AirPods Max aus.

Hier geht’s zum Angebot des Beats Studio Pro:

Technische Daten
Preis 399 Euro
Kopfhörertyp Ohrumschließend
Akku-Laufzeit 40 Std. (24 Std. mit ANC)
Akku-Ladezeit
Schnellladefunktion 10 Min. Ladezeit für 4 Std. Laufzeit
Bluetooth-Standard 5.1
Audio-Codecs SBC, AAC
Gleichzeitige Verbindungen 2
Steuerungs-App Ja
Wandler 40 mm
Faltbar Ja
NFC
Mitgeliefertes Zubehör Tasche, USC-C-Kabel, Klinkenkabel
Gewicht 260 g

Welcher Bluetooth-Kopfhörer der beste ist, verrät dir ein Blick auf unsere Bestenliste:

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Weiterführende Links:

  1. Die besten Noise Cancelling Kopfhörer
  2. Apple AirPods Max im Test – sind sie den Preis wert?
  3. Beats Studio Buds Plus im Test: Günstigere Alternative zu den AirPods Pro?
Beats Studio Pro im Test: Günstige Alternative zu Apples AirPods Max? (2024)
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Author: Jeremiah Abshire

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